Chirurgie & Narkose
Wir führen alle gängigen Weichteil-Operationen in unserer Praxis selbst durch, z.B.:
- Kastrationen bei Hündinnen, Rüden, Katzen, Katern, allen Heimtieren ( bei Heimtieren auch Frühkastrationen)
- Kaiserschnitte ( Sectio Caesarea)
- Tumor-Operationen
- Verletzungen aller Art: ob Bisse, Schnitte, sonstige Wunden
- Operationen in der Bauchhöhle, z.B. an Darm, Harnblase, Milz, etc.
- am äußeren Auge, z.B. Lidkorrekturen, Tumore, Bulbusextirpation, Cherry-Eye
- Dentalchirurgie
Für die Versorgung von schwierigen Frakturen, Gelenkoperationen oder Wirbelsäulenchirurgie überweisen wir an Spezialisten, mit welchen wir eng zusammenarbeiten.
Die Nachbehandlung kann danach bei uns stattfinden, einschließlich Kontrollröntgen.
Unser hochwertiges OP-Equipment befindet auf dem neuesten Stand:
- Inhalationsnarkosegerät, incl. Spezialsystem für kleinste Hunde, Katzen und Kaninchen
- Sauerstoffgenerator
- Narkosemonitor zur Überwachung aller Vitalparameter
- Digitales EKG
- Digitales Blutdruckmessgerät
- Elektrochirurgiegerät
- Dentaleinheit mit diversen Highspeed-Turbinen für Dental-und Kieferchirurgie
- Piezo-Ultraschallscaler für schonende und professionelle Zahnsteinentfernung
Wichtige Informationen zur Anästhesie für
Hunde und Katzen
Wichtige Voraussetzung für das Gelingen einer OP ist eine sichere Anästhesie (=Narkose)
Ziel der Anästhesie ist zum einen eine sichere Schmerzausschaltung, eine tiefe Bewußtlosigkeit sowie Muskelentspannung. Zum anderen soll die Narkose gut verträglich, möglichst steuerbar und schließlich leicht aufhebbar sein.
Jede Anästhesie besteht deshalb aus verschiedenen Komponenten - die Bestandteile müssen und können an den jeweiligen Patienten (jung, alt, Herzprobleme etc.) angepasst werden.
Deshalb nutzen wir moderne Anästhetika um die Narkose in der Regel mittels Venenzugang einzuleiten und eine Intubation zu ermöglichen. In aller Regel nutzen wir danach ein modernes Inhalations-Narkosegerät zur Aufrechterhaltung der Narkose mit der Möglichkeit den Patienten zu beatmen.
Vor der OP
Vor jeder OP erfolgt in einem separaten Termin eine gründliche Untersuchung auf OP-Fähigkeit, u.a. Feststellung der Herz-Kreislaufsituation, Blutwerte etc. Ergeben sich Anhaltspunkte werden ggf. weitere Untersuchungen, z.B. Ultraschall durchgeführt.
Wir empfehlen grundsätzlich vor jeder OP die Erstellung eines Blutprofils.
Dies erhöht die Sicherheit und die Aussicht auf einen komplikationsfreien OP-Verlauf deutlich. Wir können dies schnell und komplikationslos in unserem eigenen Labor anfertigen.
Jeder Patient- außer Nager und Heimtier (siehe unten) – muss vor der Narkose ca. 10-12 h nüchtern bleiben, trinken ist erlaubt.
Der Patient wird am OP-Tag vor Narkoseeinleitung nochmals gründlich untersucht.
Während der OP
Zur Narkoseeinleitung erhalten alle Patienten einen Venenzugang, über den die Einleitung der Narkose erfolgt. Die Wahl des Anästhetikums hängt vom Status des Patienten ab.
Um die gesamte Narkose so sicher wie möglich zu machen, nutzen wir unser modernes Inhalationsgerät - wir haben so die Möglichkeit, den Patienten über einen Tubus zu beamten, bedarfsgerecht in der Narkose zu halten und sehr schnell wieder aufwachen zu lassen. Auch für unser kleinsten Patienten (Hunde, Katzen unter 10 kg, Kaninchen) haben wir ein extra angepasstes Inhalationssystem.
Während der OP liegt der Patient auf einer Wärmequelle und es wird ständig durch einen Monitor die Pulsfrequenz und die Sauerstoffsättigung gemessen. Zusätzlich läuft während der ganzen OP ein Langzeit-EKG mit.
Nach Abschluss der OP bleibt der Patient bis zum Einsetzen des Schluckreflexes im OP. Erst dann wird der Tubus entfernt und der Patient darf in den Aufwachraum.
Während der gesamten Zeit erhält der Patient bedarfsgerechte Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs und zum Ausgleich von Flüssigkeitsverlusten.
Nach der OP
Herrchen/Frauchen dürfen entweder während der gesamten Aufwachphase dabei sein oder erst zum Abholen kommen.
Wir geben ausschließlich wache und selbständig gehfähige Patienten nach Hause.
Normalerweise können die Patienten noch am gleichen Tag wieder nach Hause gehen. Nur in speziellen Fällen z.B. Darm-OPs müssen die Patienten stationär und unter unserer Beobachtung bleiben.
Hierfür haben wir geräumige Boxen, die behaglich ausgestattet, mit einer Wärmequelle (Fußbodenheizung, Rotlicht, Wärmematte) versehen sind.
Selbstverständlich werden alle Patienten ausreichend mit nötigen Medikamenten, v.a. auch Schmerzmedikamenten versorgt! Postoperativer Schmerz ist weder aus medizinischer noch aus tierschutzrechtlicher Sicht zu vertreten und verzögert den Heilungsverlauf erheblich.
Sie bekommen eine genaue Anleitung wann der Patient wieder fressen und trinken darf
Wir geben Ihnen ausreichend Medikamente für die Tage nach der OP mit, die Sie bitte genau nach Anleitung dosieren und bis zum Ende geben!
Kaninchen bekommen einen Venenzugang an der Ohrrandvene.
Bringen Sie ggf. ein T-Shirt oder Kinderbody mit, damit die Wunde vor Leckattacken geschützt sind- meist kann so auf den lästigen „Trichter“ verzichtet werden.
Wir vereinbaren gleich einen Termin zur Kontrolle der Wunde und des Heilungsverlaufs, z.B. Verbandswechsel, Drainage ziehen
In der Regel werden nach ca. 10 Tagen Fäden gezogen.
Wir weisen Sie genau auf Anzeichen von Schmerz oder Wundheilungsstörungen hin und wie Sie sich ggf. verhalten müssen.
Gönnen Sie Ihrem Vierbeiner zu Hause Ruhe und Wärme um sich gut erholen zu können.
Selbstverständlich sind wir in der Phase nach der OP jederzeit für Sie erreichbar.
Scheuen Sie sich nicht, bei der OP-Planung alle Fragen zu stellen, die Ihnen wichtig sind! Sie dürfen jederzeit Ihre Bedenken und Ängste thematisieren - wenn Sie Ihr Tier in unsere Obhut geben, möchten wir, dass Sie umfassend beraten sind und sich mit Ihrer Entscheidung gut fühlen!
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Hier gelangen Sie zu unserem ausdruckbaren OP-Merkblatt:
Anästhesie bei Heimtieren und Nagern
Grundsätzlich ist die Narkose bei Heimtieren aufgrund deren besonderen Stoffwechsellage geringfügig risikoreicher.
Auch bei unseren kleinsten Vierbeinern kann die Anästhesie aber sicher und komplikationsarm gehalten werden:
Heimtiere dürfen vor der OP nicht fasten- auch noch während des Transports zum Tierarzt sollte ausreichend gutes Raufutter bzw. speziesabhängiges Futter angeboten werden.
Heimtiere, die in den Tagen vor der OP schlecht oder gar nicht gefressen haben, können in der Regel nicht operiert werden! Bitte teilen Sie uns dies vorher mit!
Bereits vor der OP erfolgt die Gabe eines Schmerzmittels und warme Infusionen.
Die Wahl der Anästhesie ist ganz entscheidend für das Gelingen: Wir benutzen ausschließlich vollständig antagonisierbare (aufhebbare) Narkosen, damit die Narkose nach der OP so schnell wie möglich beendet werden kann - damit können lebensgefährliche Energieverluste minimiert werden.
Bei größeren Eingriffen (z.B. Kastration weibliches Kaninchen, Tumoroperationen etc.) arbeiten wir auch bei den Heimtieren mit Inhalationsnarkose.
Von ganz entscheidender Bedeutung ist eine ausreichende Wärmezufuhr während und nach der Narkose sowie körperwarme Flüssigkeitszufuhr - dies beugt einer lebensgefährlichen Unterkühlung sowie Unterzuckerung vor.
Auch Heimtiere müssen selbstverständlich ausreichend mit Medikamenten, v.a. Schmerzmitteln versorgt werden. Dies umso mehr, als sie leider oft ihren Schmerz nicht eindeutig für ihren Besitzer artikulieren können!
Jedes Heimtier muss so bald wie möglich wieder Futter aufnehmen. Gleich nach dem Aufwachen wird unseren Patienten gutes Raufutter, bzw. artgerechtes Futter angeboten.
Erst nachdem eine Nahrungsaufnahme gesichert ist, dürfen die Patienten nach Hause gehen.
Bitte statten Sie den Käfig Ihres Heimtieres mit Handtüchern oder Zellstoff aus und nehmen jegliche Einstreu bis auf Heu heraus, um eine Wundverschmutzung zu vermeiden.
Auch hier bekommen die Besitzer genaue Instruktionen, ob und wie Medikamente verabreicht werden, bzw. was zu beachten ist.
Nutzen Sie das oben ausdruckbare OP-Merkblatt auch für Heimtiere.